Dienstag, 2. März 2010

Singularität und bewegtes Leben im Eschaton

Um den Wald des Warmen Regens noch einmal genauer zu beschreiben, bediene mich hier theologischer Vorstellungen der Vollendung (Eschaton) und astronomischer Überlegungen zum Urknall.

Vollendung im theologischen Sinn bewegt sich zwischen zwei sich nicht unbedingt widersprechenden Polen:

1.Vollendung ist ein Zustand der Ruhe, wo jede Bewegung aufhört, oder

2.ein Zustand höchster Fülle inkl. des Erlebnisses intensivstes Lebens.

Verfolgt man die Entwicklung des Universums bis zu seinem Anfang zurück, so kann man für den Moment des Urknalls zweierlei Theorie aufstellen:

1.Es gab einen unendlich kompakten Punkt, der alle Materie auf sich vereinte, überhaupt keine Dimensionen hatte und um den herum kein (Leer-)Raum existierte. Außerdem lässt sich der Begriff der Zeit darauf nicht anwenden. Dies wird als Singularität vezeichnet.

2.Das Universum ist inflationär und entwickelte sich aus einem falschen Vakuum, einer Materie mit dem Gewicht einer Hantel und sehr geringer Ausdehnung, also extremer Dichte.

So weit ist das alles gar nicht weg:

Der Wald des Warmen Regens ist ein unendlich lebendiger Punkt, der alles lebbare Leben auf sich vereint. Alle möglichen Handlungen entstellen ihn nicht mehr und sind zudem verwirklicht. Durch Essen, Trinken, Rennen, Springen, Klettern im gleichen singulären Moment, wird der Tag zur Aufgipfelung des Lebens. Wie das Universum ist der Regenwald zwar physikalisch endlich, aber doch grenzenlos. Denn um den Wald des Warmen Regens herum existiert (ähnlich dem Idealismus) kein Leerraum und die Zeit hat aufgehört. Der Mensch hat darin außerdem Ruhe vor allen moralischen Ansprüchen, die immer aus seiner Endlichkeit gefolgert wurden: er ist endlich zum Lebewesen geworden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen