Freitag, 29. Juni 2012

Das Selbstverständliche: Bewegung als Belastung

Wer wenig isst, um abzunehmen, macht sich nicht freier, sondern abhängiger - denn er wird auch weiterhin wenig essen müssen, wenn er erst einmal dünn ist. Einfacher und gesünder ist es, mehr Bewegung zu wagen, sofern man sie nicht als Belastung empfindet...

Onlinerollenspiele und Regenwald

Ich denke, das Wohltuende an Online-Rollenspielen ist weniger, dass man sein kann, wer man sein möchte - dies ist durch die Charakterauswahl oftmals ziemlich begrenzt -, sondern dass erstens Frustrationserlebnisse dadurch vermieden werden, dass man nur genau das kann, was man können muss; also durch Kompetenzlernen zum intelligenten Roboter, und dass man zweitens vor allem den Anderen ihre Rollen nicht missgönnt; also eine Wohlfühl-Isolationshaft in der Matrix. Insgesamt klingt das ein bisschen wie der Wald des Warmen Regens, aber nur ein bisschen.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Unwort des Jahrhunderts

Der Ausdruck "religiöse Pflicht" könnte unter aufgeklärten Menschen (ob sie sich nun als religiös verstehen oder nicht) zum Unwort des Jahrhunderts werden.

Zu den Voraussetzungen und Grenzen eines selbstbestimmten Lebens

Es ist eine Aufgabe des Jugendlichen, dass er erwachsen wird; und im besten Fall führt er danach ein selbstbestimmtes Leben mit selbst gesetzten Herausforderungen, Zielen und Siegen.
Voraussetzen muss man dabei folgende Dinge:
1. Die Menschen sind potenziell fähig, zur Freiheit zu gelangen.
2. Die Menschen sind potenziell willig, zur Freiheit zu gelangen.
3. Eine Gesellschaft, in der jeder Einzelne sein Ziel erreicht hat. ist potenziell möglich.
Vermutlich stecken genug Fähigkeiten in jedem Menschen, um wirklich frei zu sein, jedoch ist es von so wenigen Menschen gewünscht, dass viele angepasst durchs Leben gehen und möglicherweise gar nicht merken, dass sie noch viel mehr Freiheit gewinnen könnten. Würde aus solcher Freiheitshoffnung jedoch tatsächlich bei allen Menschen Realität, so hätte man sich noch zu fragen, ob dabei nicht unsere gesamten Konventionen den Bach runtergehen würden. Allerdings zeigt sich weltweit zur gleichen Zeit, dass unreflektierte, überkommene Traditionen irgendwann immer zu Grunde gehen und dadurch den Weg frei machen für die Eigenverantwortlichkeit der Menschen. Man kommt im Grunde gar nicht umhin, die Meinung zu vertreten, dass Freiheit und (Werte-)Gemeinschaftlichkeit sich gegenseitig nicht nur nicht ausschließen, sondern sogar wechselseitig bedingen. Ebenso gründet sich der langfristige Wohlstand einer freien Welt nicht auf der Ausbeutung abhängiger, weit entfernter Menschen, sondern gerade auf dem Lockruf der Freiheit, der unaustilgbaren Verheißung zur Selbstbestimmung, also dem Gegenteil des Kulturimperialismus.
Begrenzt wird das Ganze natürlich - leider - durch die Unfähigkeit des Menschen ewig zu leben. Zeugung und Erziehung von Kindern sowie Pflege der Kranken, Schwachen und Alten hat nämlich einen so (selbst-)verpflichtenden Charakter, dass dabei die individuelle Freiheit des Erwachsenen auf der Strecke bleiben kann, so dass so mancher sich gerne in eine vermeintlich freie Phase der Post-Adoleszenz hinein flüchten möchte...
Die entscheidendes Grenze daran ist aber schließlich noch die Freiheit selbst. Denn unabhängig davon, ob alle Menschen frei sein können oder wollen bzw. ob eine solche Gesellschaft funktionieren könnte, wäre damit immer noch nicht gesagt, ob der Mensch sich damit selbst etwas Gutes tun würde. Er könnte nämlich selbstbestimmt und auch mit sich selbst versöhnt sein, ohne aber zu merken, wie sehr er sich dabei noch angelogen hat. Die Geschichte hat genug Beispiele dafür geliefert, vorerst und gerade in dieser Zeit pessismistisch zu sein. Die größten von Menschen verursachten Katastrophen nämlich erklären sich zuletzt immer aus einem Scheitern der Freiheit - nicht aus der Freiheit selbst.

Um nicht missverstanden zu werden: Es handelt sich bei diesen Ausführungen trotz aller Fragwürdigkeiten um eine Würdigung des wirtschaftlichen, politischen und moralischen Liberalismus und um eine Wertschätzung der persönlichen Entscheidung zur Selbstbestimmung. Und wer weiß, vielleicht bleibt ja wider den Pessimismus zu hoffen, dass der Mensch im Sinne der Selbstbestimmung schließlich auch den Körper nicht außen vor lässt, um zu einer Freiheit zu gelangen, die nicht mehr angezweifelt werden muss, die nicht mehr scheitern kann?

Mittwoch, 20. Juni 2012

Strafe und ihre Folgen

"Die Strafe hat den Zweck, Den zu bessern, welcher straft, – das ist die letzte Zuflucht für die Vertheidiger der Strafe." - Was für eine paradox-perfide Art, den Bestrafungsgedanken nachhaltig zu diskreditieren. Denn für den Bestraften hat sich die Wirkungslosigkeit der Strafe anscheinend schon erwiesen, jetzt wird auch noch unterstellt, dass der Strafende im Vollzug seiner Tat vom Besseren überzeugt werden kann. Wie aber sähe dieses Bessere aus; soll der Bestrafende auf seine Moralität verpflichtet werden oder soll er erkennen, dass Strafe für den Bestraften sinnlos ist und deshalb damit aufhören, auch wenn er selbst etwas dadurch lernen könnte, nämlich dass Böses negative Konsequenzen nach sich zieht? Und wie kommt man überhaupt auf den Gedanken, dass man straft um des Bestraften willen? Muss Strafe eigentlich immer einem moralischen oder einem anderen, funktionalen Zweck dienen? Und wie könnten wir alle möglichen Folgen auch nur erahnen? Wir wissen heute weder, was wir dem Einzelnen oder den anderen Menschen Gutes tun, wenn wir strafen, noch, was wir dem Einzelnen oder den anderen Menschen Gutes tun, wenn wir nciht strafen. Könnte es nicht eine Art von Leben geben, in der man sich nicht zwischen Strafen und Nicht-Strafen entscheiden muss, und wo man deshalb alle Folgen überblickt, weil nichts folgt?

Lob und Tadel

"Im Lobe ist mehr Zudringlichkeit als im Tadel." - Um so zu fühlen, bedarf es einerseits wohl eines sehr großen Bedürfnisses nach eigener Anerkennung und Liebe und andererseits einer nicht zu unterschätzenden Unkenntnis darüber, was Würdigung bedeutet, bedeuten kann. Es zeigt auch, dass man die anderen lieber für ihre Fehler als für ihre zufälligen Wahrheiten entschuldigen möchte, da man die Dummheit als Regel begreift. Und trotz alledem kann ich verstehen, was du fühlst, wenn du immer mehr siehst, mehr sehen musst, und du deshalb allein bist...

Montag, 18. Juni 2012

Diskurshoheit

Die Diskurshoheit hat derjenige, der entscheidet, was als Ressentiment zu gelten hat.

Vom Wert des Fetisch

Der Wert des Fetisch besteht darin, dass uns die Wahrheit wie ein Schlag trifft, sobald er ausreichend bedient wurde.

Die (Ver-)Ortung des Himmels (theologisch)

Es gab in der Katholischen Theologie einmal eine Zeit, als der Mensch von Natur aus sündig und zugleich unfähig war, aus eigener Kraft dieser Vergeblichkeit seines Lebens zu entfliehen. Das Dieseits war dem Vergehen preisgegeben und der Himmel war der Ort des Ewigen und Vollendeten.
Dann aber kamen die Religiosnkritiker und haderten mit der Unterbewertung des Diesseits von Seiten dieser dualistischen Theologie. Die Zeiten änderten sich, Aufklärung und Wohlstand machten sich in der westlichen Welt breit und selbst die Katholische Kirche hatte sich - einerseits durch die in Mord und Totschlag endenden, verhängnissvollen Irrfahrten der an die Macht gekommenen Links- und Rechtstotalitären und andererseits durch den nun wieder demokratischen Fortschrittsoptimismus - auf die Fahnen geschrieben, diese Welt in ihrem reinen Dasein positiv zu bewerten und sich für das Heil der Menschen bereits in dieser Welt zu interessieren.
Die eindeutige Übertreibung der innerweltlichen Hoffnung, trotz 100%iger Sterblichkeitsrate des Menschen, führte theologisch dazu, dass man in der Bibel fortan nur noch die Stellen las, welche auf ein gutes Leben in dieser Welt hinweisen, auf das Anbrechen des Gottesreichs im Hier und Jetzt, vom Beginn der Erlösung mit dem Kommen Christi etc. etc. - Leider unterschlug man in der Folge alles, was vom (irrationalen) Zorn Gottes, von den Gerichtsankündigungen Jesu oder gar seinem Kreuzestod berichten konnte.
Kluge Theologen erkannten natürlich, dass eine reine innerweltliche Erlösungshoffnung biblisch nicht haltbar ist, also nahm man diese Welt nunmehr einerseits als Vorwegnahme und Vorbote des Himmels und andererseits als nachzuzeichnende Spur, als Prozess des Erlöstwerdens hin zum göttlichen Erlöstsein. Endlich hatte man den passenden Weg gefunden, die scheinbar widersprüchlichen Ansprüche einer staurologischen und einer eschatologischen Soteriologie zusammen zu denken.
Heute gibt sich die Theologie über sich selbst weitestgehend aufgeklärt: Man weiß von der radikalen Differenz Gottes zu unseren Aussagen über ihn und preist die eigene Theologie als "negativ". Indem man auf eine raumzeitlich-verobjektivierende Eschatologie verzichtet, gewinnt man endlich den metaphorischen Blick zurück, welcher mit Begriffen wie Paradies, Hochzeit, Himmel die zu erwartende Lebensfülle ausdrückt, und betont im Sinne der Nähe Gottes vor allem seine Personalität.
Konsequent zu Ende gedacht, führt das allerdings lediglich dazu, dass unsere Probleme bezüglich der Konkretion des Himmels nur verschleiert statt gelöst werden: Denn wir wollen Gott doch wenigstens zugestehen, dass er tatsächlich vollständig für Erlösung sorgt und unsere Grenze, den eschatologischen Vorbehalt, überschreitet, damit wir ihn überschreiten können. Es ist hart für alle, die diese Welt sehr erträglich finden, zu hören, dass unser negativer Versuch, das Gottesreich unter einem Vorbehalt zu denken, selbst noch keine Vollendung verbürgt und zum bloßen Selbstzweck statt zum eigentlichen Ziel aller Erlösung mutiert, wenn man den radikalen Abbruch dieses Lebens unbetont lässt. Es könnte nämlich sein, dass da, wo wir uns Gott am nächsten wähnen, vielleicht der Ort der größten Gottesferne ist. - Negative Theologie, die die konkreten, physischen Begrifflichkeiten bezweifelt und allein der personalen Metaphorik vertraut, ist immer auch ein Symptom einer wohlgenährten, saturierten, dekadent gewordenen Theologie.
Was gilt es also zu tun, wenn man dem Wert der negativen Theologie sowie der rein metaphorischen Sprechweise misstraut und sich gleichzeitig zutraut, mehr über Gott und sein Reich zu sagen als hilfloses Gestammel? - Man muss die gesamte Eschatologie darauf hin untersuchen, wo es raumzeitliche Elemente gibt, die an Gehalt verlieren, wenn man sie als reine Metaphern auslegt. Körper, Fegefeuer, Materie, Himmel, Hochzeit, Festmahl, Paradies, neues Jerusalem, Leibhaftigkeit der Auferstehung sollte fast schon das gesamte Spektrum abdecken.
Außerdem sollte man sich klar machen, dass wir hinsichtlich der Selbstoffenbarung Gottes doch aus gutem Grund immer wieder betonen, wie sehr Gott sich selbst mitteilen wollte. Dann verweisen wir darauf, dass Gott sich nach allem Rücken-Zuwenden endlich offen gezeigt hat und der Mensch endlich gewisse Kenntnis über Gott haben kann. Oder es wird doch wieder betont, dass auch diese Offenbarungen selbst noch wieder Teil einer Überlieferung sind und das Erkenntnisvermögen des Menschen selbst noch Zweifel aufwirft und wir auch diese "absolute Erkenntnis" negativ theologisch bewerten sollten. Dazu muss aber gesagt werden, dass ersteres darauf verweist, dass tatsächliche unbezweifelbare Erkenntnis über Gott möglich ist und man somit auch in der Frage des Himmels nicht vor unlösbaren Problemen steht. Letzteres dagegen muss kritisiert werden als falsche Form des Zweifelns, da es auch dazu führen könnte zu sagen, dass wir Gott auch negativ theologisch letztlich gar nicht nahe kommen können. Die negative Theologie trägt hier also den Keim der Selbstaufhebung in sich.
Um Gott und dem Menschen gerecht zu werden, sollte also nicht nur die Menschwerdung Gottes für selbstverständlich erachtet werden, sondern auch die Gottwerdung des Menschen, wenn das Sich-Zeigen Gottes wiederum nicht nur Verwirrung unter den Menschen stiften wollte.
Nötig ist daher eine konsequent vorangetriebe (Ver-)Ortung des Himmels mit allen Mitteln der Vernunft, die bisherige Denkverbote umschifft und sich wieder aus der Deckung wagt. Damit kann man vielleicht einen größeren Gewinn erreichen, als wenn man dogmatisch immer nur vor zu starken Dogmen warnt. Jesus selbst warnte in einem Gleichnis bereits davor, aus Angst vor einem Scheitern gar nichts zu tun.
Mt 25,14-30
(14)Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an; (15)dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und zog fort. (16)Sogleich ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte, und handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu. (17)Ebenso gewann der, der zwei Zentner empfangen hatte, zwei weitere dazu. (18)Der aber einen empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. (19)Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen. (20)Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte weitere fünf Zentner dazu und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit weitere fünf Zentner gewonnen. (21)Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! (22)Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit zwei weitere gewonnen. (23)Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! (24)Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast; (25)und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde. Siehe, da hast du das Deine. (26)Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wußtest du, daß ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? (27)Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen. (28)Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat. (29)Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. (30)Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappern.
--- Diese, meine Frontstellung zwischen Himmel und Erde musste ich so aufbauen, weil mir nichts unerträglicher war als eine die Wirklichkeit halbierende, sich selbst nicht ernstnehmende, weichgespülte christliche Innerweltlichkeit, die auf der einen Seite das Ganz-Andere nicht mehr wahr-haben will und auf der anderen Seite die Zeichen der Zeit nur noch mitvollzieht, ohne sie auch nur ansatzweise zu reflektieren. Ich nahm Gottes einzigartiges Erlösungshandeln explizit gegen die menschliche Selbstanmaßung, immer zu wenig zu können und sich damit gut zu fühlen, in Schutz. Heute ist mir noch klarer geworden, welches Konfliktpotenzial darin steckt, wenn man, so aufgeklärt wie man ist, darauf besteht, sowohl den faktischen als auch den erlösten, vollkommenen Menschen so gut wie möglich darstehen lassen zu wollen; schließlich muss man immer gegen seine Neigungen entweder die Nähe von Himmel und Erde betonen oder andererseits gegen seinen Willen den Dualismus verteidigen. Genau diesem Dilemma jedoch entgeht der Wald des Warmen Regens, wenn er - ohne explizit kultur- und geistkritisch werden zu müssen - das optimale, eigentliche, körpernde Leben als hier auf der Erde möglich durchbuchstabiert und sich radikal am Erfolg messen lässt.
Nichtsdestotrotz wäre es der Theologie zu wünschen, wenn sie einen Don Quichote hätte, der es versuchen könnte, die (Ver-)Ortung des Himmels auf die Spitze zu treiben und erst nach einer Reihe von Verdiensten um die Reinigung der Eschatologie vor die letzte Wand zu stoßen, die sich beim Körper bzw. der Leiblichkeit der Auferstehung auftut. Ich kann das nicht.

Von der Unmöglichkeit des Atheismus

Was ich der heutigen Theologie nicht verzeihen kann, ist die Tatsache, dass sie ihre Schranken so butterweich und durchlässig gemacht hat, dass sie fast die gesamte Anthropologie, Kosmologie und Ökologie vereinnahmen konnte und es einen intellektuell redlichen, sich selbst so verstehenden Atheismus im Grunde gar nicht mehr geben kann. Sei's drum, dass man das 21. Jahrhundert schon zum Jahrhundert Gottes ausgerufen hat und man sich in Bezug auf Gott alles erlauben kann - im Sinne Gottes kann das zuletzt aber allemal nicht sein. Die Vernunft muss schließlich nicht ihr Verhältnis zum Glauben klären, sondern umgekehrt. Und schon ertappe ich mich dabei, wie ich die Kirche und sogar die Islamisten gegen die Theologie rechtfertige - um den Atheismus, den Vernunft- und Sprachgebrauch, der nicht von selbst auf Gott verweist, zu retten.

Über den Körper reden

Vom Wald des Warmen Regens zu schreiben bedeutet zum Körpern zu 'animieren'.