Donnerstag, 12. Dezember 2013
Über Bildschirme (hinweg)
Das digitale Zeitalter hat uns dazu verführt, über Bildschirme (hinweg) in die Welt zu blicken.
Donnerstag, 14. November 2013
Nachdenken und Vordenken
Noch können wir über den Körper nur vordenken oder nachdenken; und damit wäre eigentlich schon genug gesagt. Aber seien wir gegenüber uns selber ehrlich: Es wird in Bezug auf den Körper und den Wald des Warmen Regens niemals ein wirkliches Nachdenken geben - dürfte es im christlichen Himmel denn eine solche Art der Selbstreflexion geben, dass ich mir, wenn nicht ein nachhimmlisches Leben, so doch zumindest einen nachhimmlischen Standpunkt vorstellen könnte?
Mobiles Internet und Web 2.0
Je mobiler das Internet wird, desto weniger ist es noch Web 2.0 - entgegen aller Vorurteile. Jede (soziale) Vervielfältigungstechnik schärft unser Sprechen vom Relevanten.
Montag, 11. November 2013
Das falsche Jahrhundert Gottes
Das 21. Jahrhundert ist mitnichten das Jahrhundert Gottes, sondern nur das Jahrhundert der religiös begründeten politischen Ansprüche und Entscheidungen. Heute ist selbst der schärfste religiöse Rigorismus zu einem relativ großen Teil nur Folklore. Daher läuft auch die Religionskritik ins Leere; deshalb ist selbst der Atheismus - Folklore.
Religionsfreiheit
Religionsfreiheit existiert dort nicht nur auf dem Papier, wo die Konvertiten gerade nicht mehr die rigorosen Radikalen für die wahren Gläubigen halten.
Sonntag, 3. November 2013
Humanität oder Heroismus
Woraus speist sich der Wunsch nach einem Abbau alles neumodischen Kriegsgeräts sowie aller ABC-Waffen? Ist es - als ein Verlangen nach konventioneller Kriegsführung - die Hoffnung auf Humanität oder auf Heroismus?
Denker und Politik
Ein großer Denker äußert sich nicht zu tagesaktuellen politischen Themen; er muss erst etliche andere Helden des Geistes und des Wortes überreden es ihm gleichzutun. Wenn er einzeln bleibt, so steigt nur das Ressentiment gegen ihn und nicht - wie er beabsichtigte - das Niveau.
Islamische Trinität
Das Kopftuchtragen ist vermutlich zu je einem Drittel äußerer Zwang, Selbsterniedrigung und Folklore.
Synthetische Widersprüche
Größter synthetischer Widerspruch: Ein Revolutionär ohne Kinder. Zweitgrößter synthetischer Widerspruch: Ein Revolutionär mit Kindern.
Von der (Ohn-)Macht des Opfers
Die Ohnmacht des Opfers kann so groß sein, dass es sogar noch den Schuldigen für unverantwortlich erklärt. Wie mächtig muss man sein, um sich gerade diese Art der Verletzung zu wünschen? Und woran erkennt man, ob diese Art der Großmut aus...?
Unmittelbarkeit eine Projektion
Unmittelbarkeit ist eine Projektion aus ihrem genauen Gegenteil; zwei Unversöhnliche und Unverlierbare sollen ein großes Ganzes formen, das aber beiderlei Eigenart in sich bewahrt und bejaht. Gott, du bist am Zug!
Ein Versuch
Der Wald des Warmen Regens ist der erste gelungene Versuch (seit Langem), die Welt gottlos zu denken.
Augenblick und Anfang
Der Augenblick ist nicht immer wieder ein Anfang, sondern der Anfang schlechthin.
Von der doppelten Bestrafung der Opfer
Die an Determinismus glaubenden Neurowissenschaftler haben den Verfolgten dieser Welt auch noch ihre letzte Zufluchtsstätte geraubt; alle werden freigesprochen, nur die Opfer nicht.
Verteilungsgerechtigkeit
Wer die Welt nur unter dem Blickwinkel der Verteilungsgerechtigkeit betrachtet, dem werden alle Probleme auf der Welt zu Fragen der Verteilung.
Sonntag, 27. Oktober 2013
Kritik an der narrativen Exegese
Das Erzählte ist nicht identisch mit dem Erlebten und schon gar nicht mit dem Tatsächlichen. Jesus ist auferstanden, nicht die menschlichen Postings darüber.
Inter-net und Social Media
Inter-net und Social Media sind Pleonasmen ohne Wert. Sie enden genau dort, wo es nichts mehr gibt, über das man reden kann. Denn weder würde jemand eine Autobahn zwischen zwei ausblutende Dörfer bauen noch würde ein ruhender Kämpfer für ein Interview zur Verfügung stehen.
Sonntag, 20. Oktober 2013
Der (zweit-)beste Ausgang
An welcher Stelle auf dem Weg zum Wald des Warmen Regens würde Gott eingreifen? Da er, wenn er existiert, die Vollendung hin zum Regenwald eigentlich unmöglich wollen kann, muss er irgendwann etwas dagegen unternehmen. Ein tief religiöser Mensch sollte also mitmachen, um eine Entscheidung zwischen Himmel und Wald des Warmen Regens herbeizuführen - auch und gerade auf die Gefahr hin, dass ich von Gott 'überstimmt' würde. Also, falls du existierst: Bitte guck nicht nur eine Ewigkeit zu! - Aber wer weiß, vielleicht kommst du ja auch mal vorbei auf 'ne Klettertour.
Donnerstag, 19. September 2013
Belege für Rassismus
Um jemanden des Rassismus zu beschuldigen, bedient man sich selbst häufig eines rassistischen Vorurteils. Alle Rassismus-Belege zementieren den Opferstatus, aber aus Opfern werden Ex-Opfer!
Sonntag, 4. August 2013
Antisemiten und Gutmenschen
Mir scheint, als hätten die Antisemiten früherer Tage mehr Anstand besessen als die Gutmenschen der heutigen Zeit. - Aber wer weiß, vielleicht bin ich auch nur ihrer Selbststilisierung auf den Leim gegangen...
Freitag, 26. Juli 2013
Chatten und Träumen
Chatten ist wie Träumen eine - wenn überhaupt - schwächere Form der Realität. Aus beidem lohnt es sich aufzuwachen.
Feuer und Zivilisiertheit
Durch die Vergemeinschaftung des Essens am Feuer erhöhte sich der sowieso schon vorhandene Grad an Zivilisiertheit, sie wurde nicht erst dadurch geschaffen.
Wie viel Technologie ist nötig?
So wie Tarifverträge und Arbeitszeitbegrenzungen den Weg des Kapitalismus zum Kommunismus nicht fördern, sondern verzögern, so kommt man dem Wald des Warmen Regens auch nicht durch Umweltschutz und Naturromantik näher. Man sollte lieber fragen: Wie viel Kultur ist nötig, um ihrer endgültig überdrüssig zu werden? Und wie viel Technologie ist nötig, damit sie selbst nicht als Müll zurückbleibt, sondern recyclet wurde? - Vielleicht hat bis dahin ja auch noch jemand ein besseres Wort für recyclen gefunden, das dem kommenden Geschehen angemessener ist...
Sonntag, 28. April 2013
Sprache, Determinismus und Humanität
Wenn es eine Sprache gäbe, welche den Determinismus perfekt widerspiegelte, so würde diese nur finite Verbformen in der dritten Person enthalten, davon noch einmal ausgenommen die Modalverben und ihre propositional verwendeten Verwandten. Das, was dann wegfallen würde, wäre nichts Geringeres als unsere sämtlich mögliche Humanität.
Freitag, 12. April 2013
Falsche Versöhnung
Die Versöhnung von Feminismus und Weiblichkeit ist in Wahrheit nur die Versöhnung einer bestimmten Vorstellung von Feminismus und einer bestimmten Vorstellung von Weiblichkeit. Was der einen eine Rechtfertigung ist, ist der anderen eine Ausrede.
Der Körper in Bedrängnis
Das Zeitalter des Körpers ist keines, sondern nur eine neue Episode des 'Triumphes' der Ideen über das Fleisch. Die damit geforderte und geförderte Perfektionierung des Körpers kann und wird trotz aller anders lautenten Unterstellungen nämlich sein Ende bedeuten, da in dieser virtuellen Zeit die Körper zwar ansehnlicher werden, aber dabei letztlich nur noch angesehen werden und sogar als Kommunikationsmedium verloren gehen. Im Internet zur Schau gestellte Körper oder volltätowierte Körper von Profisportlern können nicht irren - man kann den Körper weder an sich heranlassen noch ihn einfach in Ruhe lassen; der Körper ist in Bedrängnis.
Die kürzeste Zivilisationsgeschichte
Wer es nicht in den Beinen hat, der muss es eben im Kopf haben.
Samstag, 6. April 2013
Atheismus und Religionskritik
Alle Religionskritik hat irgendwann während ihrer Blüte auch mal das Ziel, Gott vor seinen Gläubigen zu schützen, ihn klarer als die anderen vor Augen zu haben. Der Atheismus kann niemals eine Selbstverständlichkeit sein - und wenn doch, so wäre dies nicht das Ende Gottes, sondern nur das Ende der Religionskritik.
Jenseits des Dialogs
Meistens sind diejenigen, welche den Dialog am deutlichsten einfordern, heimlich schon über ihn hinaus.
Mittwoch, 27. März 2013
Sonntag, 10. März 2013
Aufgabe im Alter
Wenn wir heutigen jungen Erwachsenen später einmal alt sind, dann wird es - als letzte unserer Art - unsere Aufgabe sein, den Jüngeren von der Zeit zu erzählen, als es noch kein Internet gab. (Hoffentlich haben wir dann noch nicht verlernt zu erzählen.)
Freitag, 18. Januar 2013
Dabei gedacht
Die finale Beurteilung von Körper, Geist und Welt kulminiert in der neu verstandenen und nur dadurch zu beantwortenden Frage: 'Was hast du dir dabei gedacht?'
Donnerstag, 10. Januar 2013
Säen und Ernten
Nur weil jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, bekommt trotzdem noch nicht jeder das, was er verdient. Und warum wird der zweite Teil der Aussage vor allem gehässig in abwertenden Zusammenhängen gesagt?
Montag, 7. Januar 2013
Die Entstehung des Geistes
Wie entstand und entsteht unser Geist? - Mit der Benutzung der Hand, beim Greifen und zum Greifen, mit der Trennung von An-sich-nahme und In-sich-nahme. Nur das, was ich nicht direkt verwende, also konsumiere, kann ich in einem Zwischenschritt, mit Zeit, manipulieren. Und genau dann, wenn ich mit meinem Verstand und meinem Körper nichts mehr anzufangen weiß...
Mensch in Gemeinschaft
Dass der Mensch seinem Wesen nach ein auf Gemeinschaft bezogenes Lebewesen ist, bedeutet nicht, dass dies alle weiteren (Wesens-)Eigenschaften des Menschen nivellieren dürfte: "Dialog", "Party", "Kirche". - Wer aber diese Kritik am Zeitgeist, am selbst bereits vergemeinschafteten Geist eines Zeitalters, skandalisiert, der will entweder gar nichts mehr oder eben etwas ganz, ganz anderes als Dialog, Party oder Kirche. Beide sind gefährlich, besonders wenn sie ein und dieselbe Person sind.
Sonntag, 6. Januar 2013
Der Kitzel des Schmerzes
Ein Unfall auf der gegenüberliegenden Fahrbahn kann durchaus Interesse oder sogar Euphorie auslösen, solange wir ausblenden, dass dabei Menschen verletzt oder getötet werden. Vielleicht werden wir aber auch durch das Wissen um das zugefügte Leiden in solch eine Schockstarre versetzt, dass wir nur noch auf die ästhetische Brillianz der Situation fixiert sind. Erst sobald ich persönlich betroffen bin, schlägt der Kitzel des Schmerzes in Schmerz um. - Bedeutet dies nun, dass diejenigen, welche sich um ihrer Schönheit willen verstümmeln, in diesem Schock gefangen sind und nicht wahrhaben wollen, dass sie leiden? Ist die Feststellung, dass man etwas als schön empfindet, vielleicht gar keine höhere Tugend, sondern vielmehr eine Ausflucht und Notwehr gegen die Frage, wie das bloß passieren konnte bzw. wie man sich selbst so etwas antun konnte? Und zuletzt: Seid ihr eurem Körper wirklich nicht näher als einem Unfall auf der gegenüberliegenden Fahrbahn? - Deshalb weine ich...
Interpretationen
Drogen und Verschönerungen sind die schlechtesten Interpretationen von Körper und Geist; und zwar vor allem deshalb, weil sie Interpretationen sein wollen, das heißt, weil sie den Subjektcharakter von Körper und Geist, also von mir selbst, am weitreichendsten leugnen.
Abonnieren
Posts (Atom)