Montag, 18. Juni 2012

Von der Unmöglichkeit des Atheismus

Was ich der heutigen Theologie nicht verzeihen kann, ist die Tatsache, dass sie ihre Schranken so butterweich und durchlässig gemacht hat, dass sie fast die gesamte Anthropologie, Kosmologie und Ökologie vereinnahmen konnte und es einen intellektuell redlichen, sich selbst so verstehenden Atheismus im Grunde gar nicht mehr geben kann. Sei's drum, dass man das 21. Jahrhundert schon zum Jahrhundert Gottes ausgerufen hat und man sich in Bezug auf Gott alles erlauben kann - im Sinne Gottes kann das zuletzt aber allemal nicht sein. Die Vernunft muss schließlich nicht ihr Verhältnis zum Glauben klären, sondern umgekehrt. Und schon ertappe ich mich dabei, wie ich die Kirche und sogar die Islamisten gegen die Theologie rechtfertige - um den Atheismus, den Vernunft- und Sprachgebrauch, der nicht von selbst auf Gott verweist, zu retten.

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