Donnerstag, 12. Juli 2012

Hochzeit und Zeitgeist

Es gibt Momente, da möchte man allein schon deshalb nur ein einziges Mal heiraten, damit man dem Zeitgeist eins auswischen kann.

3 Kommentare:

  1. Ich lese deine Posts schon seit einer Weile. Wahrscheinlich ist es Masochismus, denn ich muss mich innerlich immer ein wenig übergeben, wenn ich deine Zeilen lese.

    Wenn du "dem Zeitgeist eins auswischen" möchtest, fühlst du dich wahrscheinlich besonders elitär, weil du somit nicht wie die profane Masse bist, die nicht so gequollen vor sich her schwafelt wie du.

    Das Schöne daran ist, dass der Erfolg deiner Ehe nicht nur von dir abhängt, sondern auch von deinem Partner. Wenn der dich nicht mehr will, schlägt der Zeitgeist unerbittlich zurück.

    AntwortenLöschen
  2. Was diesen Post angeht, fühle ich mich überhaupt nicht elitär, sondern nehme nur das "bis dass der Tod uns scheidet" besonders ernst. Es ist zugegebenermaßen traurig zu erleben, wie immer weniger Menschen dauerhaft miteinander auskommen und die Reizschwelle bei ehelichen Steitigkeiten so weit gesunken ist, dass jede zweite Ehe geschieden wird. Aber nicht die Scheidungsrate ist der eigentlich Skandal, sondern die Unfähigkeit der Menschen, das Leben langfristig zu planen und sich LIEBEND und VERBINDLICH voll für etwas einzusetzen. Das betrifft auch alle ehrenamtlichen Tätigkeiten in Sportvereinen etc. Und noch einmal: Wer nur aus steuerrechtlichen oder anderen praktischen Gründen heiratet, dabei aber im Grunde schon weiß, dass er im Leben noch so viele persönliche Konversionen durchmachen wird, dass das mit der Ehe eh niemals halten kann, der sollte es lieber gleich ganz lassen.
    Dass eine, auch meine, Ehe mal scheitern kann, obwohl man wirklich alles versucht hat, steht doch außer Frage, mit diesen Menschen habe ich tiefes Mitgefühl - aber auf wie viel Prozent aller Scheidungen trifft das wirklich zu?

    AntwortenLöschen
  3. Nur so am Rande: Warum schreibst du nicht alle deine Posts in dieser normalen und angenehm lesbaren Wortwahl, wie in deiner Antwort? Die Verwendung von "eh" macht den Text schon fast sympathisch.

    Zum Inhalt: ich kann nicht nachvollziehen, was daran ein Skandal sein soll, dass der Mensch unfähig ist, sein Leben langfristig zu planen. Nehmen wir einmal an, dass deine andere Voraussetzungen, dass sich der Mensch liebend, verbindlich und voll für seine Ehe und seine Sache einsetzt, erfüllt sind. Das allein ist keine gute Basis dafür, sein gesamtes Leben zu planen.
    Nur vollständige Information könnte einem dies ermöglichen. Oder kannst du wissen, wem dein Partner noch begegnen wird? Weißt du jetzt schon, wie du dich tatsächlich verhalten wirst, sollte dir oder deinem Partner oder euch beiden ein schrecklicher Schicksalsschlag widerfahren? Es gibt viele Situationen, die schlussendlich zum Ende einer Ehe führen und nicht alle sind klar schwarz und weiß, sondern doch sehr grau. Klar gibt es in unserer heutigen Gesellschaft eine Menge Beispiele für eindeutige schwarz-weiß Situationen (bspw. Ehebruch), allerdings würde ich nicht soweit gehen, alle Fälle von Ehe-Scheitern als Skandal zu bezeichnen und meine eigenen Vorsätze moralisch hochzuhalten, obwohl sie sich noch nicht bewährt haben (ich weiß nicht wie alt du bist, aber 80 wirst du wohl noch nicht sein ;-) ).

    AntwortenLöschen