Mittwoch, 18. Mai 2011

Bedürfnis und Befriedigung

Wenn wir kritisieren, dass die Wirtschaft uns einredet, dass wir Bedürfnisse haben (sollen), die uns die Wirtschaft anschließend auch noch befriedigt, so wird man mit gutem Grund auch die vorher angesprochenen körperlichen Bedürfnisse wie die psychologischen Bedürfnisse kritisieren dürfen bzw. müssen. Psychologen "therapieren" die von ihnen erfundenen Krankheitsphänomene wie die Sportindustrie unser Bedürfnis nach Bewegung befriedigt. Selbst wenn wir unterstellen, dass die psychologischen Verlangen ähnlich 'natürlich' sind wie die körperlichen (auch wenn es wirklich Soziologen geben soll, die behaupten, dass unsere Bedürfnisse nach Bewegung, Fitness etc. unter das verächtliche Phänomen des Jugendwahns fallen), so habenwir immer noch einen zivilisatorischen - falschen - Begriff von Natürlichkeit vor Augen, der mit der reichen und üppigen Natur da draußen (wie wahr) nichts zu tun hat. Ein Tier 'konsumiert' nur dann Nahrung, wenn es am Rande des Überlebens kämpft. Psychologische, ökonomische, motorische, ernährungstechnische Bedürfnisse jedoch gibt es in einer vollkommenen Welt nicht. Junge Affen greifen beispielsweise nicht aus Hunger nach immer mehr Insekten, sondern um ihr Machtgefühl zu steigern. Denn wo das Leben reichlich vorhanden ist, da gibt es Nahrung und Bewegung im Überfluss, jedoch keinen wirtschaftlichen oder psychologischen Konsum. Konsumieren wollen bedeutet ebenso aus abgeholzten Wäldern auf ferne Himmel zu blicken.

Wie: Ist alle Theologie zum Schluss doch wieder nichts anderes als...? ... Und was ist mit Wittgensteins Versuch, die Philosophie zu heilen und sich selbst von der falschen Philosophie zu heilen? Und noch deutlicher: Was ist dann zuletzt der Trieb zur Wahrheit? - "Muss Wollen also doch zu Nicht-Wollen werden?" - Ihr versteht es besser, meine Freunde!

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